Soziologe Georg Simmel war einer der ersten, der Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts theoretische Überlegungen zum Thema Mode veröffentlichte.
Nach Simmel entsteht Mode aus zwei menschlichen Bedürfnissen: aus dem Wunsch nach Zusammengehörigkeit entstehender Imitation und aus der Individualität entstehender Absonderung. Mode als solches würde ohne das Zusammenspiel dieser beiden Faktoren nicht überdauern können. Der Nachahmungsdrang führt zu Massenproduktion. Durch das Aufgreifen und nach außen tragen eines Elements durch Massen werden Trends gesetzt.
Nach Simmel entsteht die Mode aber nur in einer Gesellschaft mit unterschiedlichen Gruppen. Eine Gruppe besser situierter löst bei den schlechter gestellten ein Nachahmungsdrang aus. Die Industrie reagiert mit niedrig bepreisten Kopien, wodurch die besser gestellten ein Bedürfnis nach Absonderung verspüren.
Was Georg Simmel vor über hundert Jahren verfasst hat, verlor bis heute nicht an Aktualität. Nur der Nachahmungs- und Absonderungsprozess sind durch moderne Medien und die Globalisierung wesentlich beschleunigt worden.
Für diejenigen, die jedoch seine persönliche Note und Identität durch Mode in einem eigenen Stil nach außen tragen, ist es einfacher geworden aus der großen Fülle einzelner Elemente das ganz Besondere zu finden. Mode gibt uns die Möglichkeit unsere ganz persönlichen Seiten und Stimmungen durch Kombination unterschiedlicher Stile zu kommunizieren.
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